No more „Muda“: Kostensenkung durch digitale Lean Production

Ein zusätzlicher Kaffee am Morgen. Der Einkauf im Supermarkt fällt am Abend doch größer aus als geplant. Ein bisschen mehr Konsum kann in einer Welt des Überflusses doch kaum schädlich sein – oder etwa doch?

Während man sich über unterschiedliche Arten der Verschwendung im Alltag in der Regel wenige Sorgen macht, kann sich ein solch großzügiger Umgang im Unternehmenskontext als erfolgskritisch darstellen. Genau hier setzt „Muda“ an. Der Begriff für „Verschwendung“ ist als eins von mehreren zentralen Prinzipien des im Produktionssystem des japanischen Toyota-Konzerns aufgebauten und von dort in zahlreiche Industrien und Branchen übertragenen Konzept des Lean Management zu verorten. Speziell im Produktionsfokus des Lean Management, der Lean Production, steht die Eliminierung all der Aktivitäten im Vordergrund, die nicht wertschöpfend oder – in anderen Worten – verschwenderisch sind.

Zu den klassischen Arten von „Muda“ zählen

  • unnötige Materialtransportwege, die nicht (in dem ausgeführten Maße) für den Produktionsprozess erforderlich sind
  • zu hohe Lagerbestände von Komponenten, aber auch Fertigprodukten, die nicht verarbeitet werden
  • Bewegungen von Menschen oder Geräten (z.B. Maschinen oder Flurförderfahrzeugen), die über das für die Produktion notwendige Mindestmaß hinausgehen
  • Wartezeiten auf den nächsten Produktionsschritt
  • Überproduktionen
  • zu komplexe oder ineffiziente Prozesse
  • Aufwendungen für Korrekturen oder Fehlerbehebungen

Wird „Muda“ weitergefasst, können auch die Begriffe „Muri“ – Ineffizienzen infolge von Über- oder Unterlastung von Produktionsmitteln oder Mitarbeitern – und „Mura“ – alle Arten von Störungen, Unregelmäßigkeiten und Planabweichungen – den oben genannten Kanon vervollständigen.

Digitale Lean Production verbindet die Prinzipien der klassischen Lean Production, also die Vermeidung von Verschwendung und einen effizienten Ressourceneinsatz, mit digitalen Technologien wie digitalen Zwillingen und IoT . Dieses Konzept zielt darauf ab, Produktion effizienter, flexibler und robuster zu gestalten, indem digitale Werkzeuge den, ebenfalls dem Toyota-Produktionsprozess entstammenden, kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP; Prinzip „Kaizen“) unterstützen und eine vernetzte, intelligente Fabrik (smart factory) schaffen.

Digitale Lean Production bietet aufgrund der durch digitale Technologien unterstützten Prozesse und Prinzipien der Lean Production zahlreiche Ansatzpunkte, „Muda“ wirksam zu begegnen; sprich: eine Kombination von weniger Verschwendung (Lean) einerseits und technologieunterstützter Optimierung und Innovierung andererseits. Digitale Systeme (z.B digitale Zwillinge, Sensordaten, etc.) liefern aus dem Produktionsprozess heraus Echtzeitdaten, die wiederum als Grundlage für schnelle und fundierte Managemententscheidungen dienen können. Außerdem bieten digitale Zwillinge die Möglichkeit einer ressourcenschonenderen (Weiter-)Entwicklung von Produkten. Auch Verschwendungen, z.B. im Bereich von Lagerbeständen – z.B. mithilfe von digitalen Wertstromanalysen – oder Maschinenausfällen – hier insbesondere durch predictive maintenance –, können durch den Einsatz digitaler Tools reduziert werden. Ebenso ermöglichen MES-Systeme eine bessere Produktionssteuerung und Rückverfolgbarkeit. Zusätzlich kann der kontinuierliche Verbesserungsprozess durch die Unterstützung digitaler Technologien, Datenverarbeitung und -analysen im Sinne einer KI-gestützten Optimierung effektiver werden. Und nicht zuletzt bieten digitale Assistenzsysteme (z.B. augmented reality devices) zahlreiche Ansatzpunkte, Einarbeitungszeiten zu verringern sowie Fehler im Wertschöpfungsprozess durch unterstützende Funktionen zu reduzieren.

Infolgedessen liegen die Vorteile von digitaler Lean Production auf der Hand:

  • Erhöhte Effizienz z.B. in Form optimierter Prozesse und verkürzter Durchlaufzeiten durch die Verknüpfung von bewährten Lean-Methoden mit digitalen Lösungen
  • Gesteigerte Flexibilität und Robustheit durch eine digitalisierte und leane Produktion, die besser in der Lage ist, auf Veränderungen zu reagieren und widerstandsfähiger gegenüber Störungen zu werden
  • Bessere Ressourcennutzung und Kostensenkung aufgrund digitaler Steuerung und Transparenz entlang der Produktionskette durch die effiziente Nutzung von Ressourcen wie Materialien, Personal und Maschinen 

Um dieses Potential zu heben, bedarf es vor allem einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie in einem Unternehmen, die durch die Einführung und Nutzung digitaler Lösungen in der Praxis unterstützt wird. Nur durch die Kombination einer management attention für das Thema Lean Production einerseits und durch praktisch implementierbare Tools, die konkrete Verbesserungen ermöglichen, andererseits, kann das notwendige Bewusstsein für die anstehenden Veränderungen im Produktionsbereich bei der Belegschaft geschaffen werden.

Gerade hier setzen wir an:

Wir begleiten Sie beim Aufbau einer digitalen Lean Production auf dem gesamten Weg von der Konzeptionierung bis hin zur Einführung – ob den ganzen Weg oder nur ein Stück; das entscheiden Sie.

  1. Wir fangen bei der Strategieformulierung und dem den gesamten Prozess begleitenden Change Management an, denn ohne einen klaren Plan und einen Kulturwandel, hinter dem das Management steht, ist eine Mitnahme der Belegschaft kaum möglich.
  2. Wir analysieren gemeinsam mit Ihnen die Produktionsprozesse und identifizieren mit Ihnen Digitalisierungs- und Optimierungspotentiale im Sinne einer digitalen Lean Production.
  3. Wir stellen Ihnen eine Auswahl an spezialisierten, digitalen Lösungen vor, die abhängig von Ihren Wünschen und Erfordernissen in unterschiedlicher Breite und Tiefe in ihrer Produktion eingeführt werden können, um die identifizierten Potentiale zu heben. Dabei setzen wir nicht nur auf Produkte „von der Stange“, sondern können Ihnen auch maßgeschneiderte Lösungen, die auf Ihre Prozesse, Anlagen und Datenschnittstellen angepasst sind, anbieten.
  4. Wir begleiten Sie bei der schrittweisen Einführung der mit Ihnen abgestimmten digitalen Lösungen und Lean-Elemente.
  5. Im Rahmen des gesamten Prozesses regen wir in Abstimmung mit Ihnen die notwendigen Schulungen und Qualifizierungsmaßnahmen an

Digitalisierung in der Produktion ist kein Selbstzweck. Im Gegenteil: Durch die Verbindung der Vorteile beider Welten – der Effizienzorientierung durch Lean-Prinzipien einerseits sowie der Flexibilisierungs- und Optimierungspotentiale durch Digitalisierung andererseits – kann nicht nur „Muda“ verhindert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit signifikant gesteigert werden.